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Der Einfluss von Feuerwerk auf das Klima

Selbst wenn täglich Silvester gefeiert würde, läge der Anteil durch Feuerwerk im Verhältnis zu den gesamtdeutschen CO2-Emissionen weit unter 0,05 Prozent! Dass der Emissionsanteil durch Feuerwerk marginal ist und nicht ins Gewicht fällt, bestätigt auch das Umweltbundesamt (UBA). Laut dem UBA entstehen in Deutschland schätzungsweise knapp 805 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) pro Jahr. Einer Erhebung des Verbands der pyrotechnischen Industrie (VPI) zufolge, entstehen durch den Abbrand von Silvesterfeuerwerk insgesamt 2.373 Tonnen CO2. Aus sognannten fossilen Quellen (wie z. B. Gas, Kohle und Erdöl) stammen dabei lediglich 805 Tonnen. Im Verhältnis zu den CO2-Gesamtemissionen in Deutschland ergibt sich ein Anteil durch Feuerwerk von 0,0003% bzw. 0,0001% aus fossilen Quellen.

Doch wie kommen wir zu dieser Aussage? Vereinfacht gesagt bestehen Feuerwerkskörper aus zwei Komponenten: dem pyrotechnischen Satz, der bei der Verwendung verbrennt und dem Rest (z. B. dem Batteriekörper). Einzig und allein der pyrotechnische Satz erzeugt beim Abbrand CO2 als Nebenprodukt. Der größte Anteil – etwa zwei Drittel – des entstehenden Kohlendioxids sind jedoch gar nicht klimarelevant, da die verbrennenden Kohlenstoffverbindungen aus erneuerbaren Quellen stammen (wie z. B. Holzkohle). Durch die Verbrennung von einer Tonne pyrotechnischem Satz, auch Nettoexplosivstoffmasse (NEM) genannt, entstehen 156 Kilogramm an klimarelevantem CO2. Die genannten Zahlen resultieren aus einer Erhebung des VPI, bei der die Mitglieder alle kohlenstoffhaltigen Verbindungen im Feuerwerk aufgeschlüsselt haben und sind entsprechend repräsentativ. Zum Vergleich: Um mit Feuerwerk die gleiche Menge an klimarelevantem CO2 auszustoßen, wie mit dem Verbrauch von nur EINEM Liter Benzin, können ca. 700 große Raketen mit je 20 Gramm NEM gezündet werden.

Feuerwerk und Feinstaub

Feuerwerkskörper werden im öffentlichen Diskurs oft pauschal als Produzent von enormen Feinstaubmengen dargestellt. In einer einzigen Nacht sollen demnach 4.200 bis 5.000 Tonnen Feinstaub produziert werden. Dass diese Zahlen lediglich auf Schätzungen beruhen und bisher nie tatsächlich gemessen wurden, wird dabei allerdings verschwiegen. Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) hat Mitte 2019 eine Studie zur Untersuchung der Feinstaub-Emissionen durch Feuerwerk bei einem renommierten europäischen Institut in Auftrag gegeben. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden die Feinstaubemissionen der gängigsten Feuerwerkkörper unter realen Bedingungen gemessen. Sowohl die Messmethoden als auch die Messergebnisse wurden vom Umweltbundesamt als geeignet bzw. plausibel bewertet. Die Messungen zeigen, dass die tatsächlichen Feinstaub-Emissionen durch Feuerwerk signifikant geringer sind, als bisher behauptet. Zu Silvester 2019/20 wurden durch Feuerwerk lediglich 1.477 Tonnen Feinstaub (PM10) emittiert. Damit erzeugt Feuerwerk rund zwei Drittel weniger Feinstaub, als bisher dargestellt.

Der durch Feuerwerk verursachte Feinstaub hat außerdem eine ganz besondere physikalische Eigenschaft: er ist stark wasseranziehend. Feinstäube binden sich demzufolge nach ihrer Entstehung sehr schnell mit der Feuchtigkeit in der Luft und lösen sich durch diesen Effekt relativ schnell wieder auf – Hygroskopie nennt der Wissenschaftler diesen Effekt. Neben den physikalischen Eigenschaften unterscheidet sich Feuerwerks-Feinstaub noch in einer weiteren Eigenschaft von Feinstäuben aus z. B. dem Straßenverkehr (Abgase, Bremsstäube, Reifenabriebe): er besteht aus löslichen Salzen. Anders als beispielsweise bei den wasserabweisenden Feinstäuben aus dem Straßenverkehr kann der menschliche Körper die Feinstaubemissionen aus Feuerwerkskörpern dadurch sehr schnell wieder aus der Lunge entfernen.

Ganz klar, durch die Verbrennung der pyrotechnischen Sätze entsteht bei der Verwendung von Feuerwerk Feinstaub. Unbestritten entstehen Spitzenwerte in der Silvesternacht, die zu hohen Stundenwerten führen. Jedoch gibt es einen ganz wichtigen Unterschied: Durch die wasserlösliche Eigenschaft sinken diese hohen Stundenkonzentrationen sehr schnell wieder auf Normalwert zurück und in den allermeisten Städten werden die zulässigen Tagesgrenzwerte nicht ansatzweise überschritten. Die Emission durch Feuerwerk beschränkt sich lediglich auf ein paar Stunden im Jahr, wohingegen die Feinstaubbelastung durch beispielsweise Heizungen oder den Straßenverkehr viele Wochen oder gar Monate konstant bleibt.

Kunststoffe als Bestandteil in Feuerwerkskörpern

Bereits heute bestehen Feuerwerkskörper zu mehr als 90 % aus Altpapier oder Holz. Mehr als die Hälfte der Silvester-Umsätze generieren wir zudem mit Batterie- und Verbundartikeln, welche sogar vollständig aus natürlichen Materialien und Altpapier bestehen. Lediglich ein geringer Anteil, wie beispielsweise die Spitzkappen und Schutzhülsen bei Raketen oder die Standfüße bei Fontänen bestehen gegenwärtig noch aus Kunststoff. Bauteile dieser Art setzen wir nur dann ein, sofern es sicherheits-, produktions- oder zulassungsbedingt nicht anders darstellbar ist. Die Sicherheit der Produkte ist dabei nicht nur unser höchster Anspruch, sondern gesetzlich auch streng geregelt. Jede Änderung an Feuerwerkskörpern und deren Verpackung erfordert daher intensive Langzeittests und strenge Zulassungsverfahren.


Lautstärke von Silvester-Feuerwerk

Die maximal zulässige Lautstärke von Endverbraucherfeuerwerk (Kategorien F1 und F2) ist europaweit streng geregelt. Die Einhaltung dieser Werte wird sowohl bei der Zulassung unserer Produkte als auch bei unserer eigenen, laufenden Qualitätskontrolle strengstens überprüft.

Seit Jahrzehnten beinhaltet unser Gesamtsortiment Feuerwerkskörper mit geräuschreduzierten Effekten. Zu nennen sind beispielsweise Kometen- und Fontänenbatterien oder Leuchtfeuerwerk wie Vulkane. Um auf die veränderten Ansprüche des Marktes zu reagieren, haben wir im Jahr 2020 unser Sortiment im Bereich der geräuschreduzierten Feuerwerksbatterien signifikant erweitert und diese entsprechend gekennzeichnet. Hierbei handelt es sich um Gegenstände, deren Effekte nicht auf einer knallenden Zerlegerladung basieren. Vielmehr sind typische Effekte aufsteigende Kometen oder sog. „Falling Leaves“, die keine Knallwirkung besitzen und in der Wahrnehmung als leise eingestuft werden können. Wir bieten unseren Handelskunden damit die Möglichkeit, bedarfsgerecht auf ein geändertes Nachfrageverhalten der Endverbraucher reagieren zu können.

Feuerwerk soll mit seinen bunten und imposanten Effekten möglichst viele Menschen begeistern. Aber natürlich gibt es auch Menschen, die den farbenprächtigen Pyro-Einlagen nicht viel abgewinnen können und einfach keinen Gefallen am Feuerwerk finden – seien es beispielsweise Tierhalter oder geräuschempfindliche Personen. Gegenseitiges Verständnis und gegenseitige Rücksichtnahme hilft allen, Spaß an Silvester und am Feuerwerk zu haben. Daher appellieren wir an jeden Verwender von Feuerwerk: Achte vor dem Anzünden auf Deine Umgebung – insbesondere auf Menschen und Tiere.

Ökologische Nachhaltigkeit in unserem unternehmerischen Handeln

Nicht nur auf Produktebene legen wir den Fokus darauf, ökologisch und nachhaltig zu agieren. Auch im Bereich des Wärme- und Energieverbrauchs setzen wir seit einigen Jahren umfangreiche Maßnahmen um und können so die Energie- und Wärmeeffizienz an unseren Standorten maßgeblich steigern. Auch mit Blick auf Dienstreisen sind wir durch den Einsatz moderner IT-Lösungen in der Lage, diese zu reduzieren. So bieten wir unseren Kunden beispielsweise ein webbasiertes Online-Tool zur Warendisposition an und können dadurch auf Außendienstbesuche weitestgehend verzichten.